Nun ist es soweit... Fabian muss jetzt 6 Wochen lang zweimal täglich zur Klinik um die sogenannte hyperfraktionierte Strahlentherapie zu bekommen... das heißt im prinziep nichts anderes als das er 2 mal am Tag die höchstmögliche Dosis an Nuklearbestrahlung bekommt... sowohl der Kopf als auch die Wirbelsäule wurden auf diese Art bestrahlt... um eine punktgenaue Bestrahlung zu gewährleisten, wurde vorheraus einer Art Plastik welches erwärmt wird, eine "Gesichtsmaske" angefertigt und eine Liegepolsterung die genau an Fabians Körper angepasst wurde...

                                                     

ist nicht richtig scharf aber man kann es erkennen denke ich...

in dieser Haltung wurde Fabian dann 2 mal täglich bestrahlt... wir wurden in einem langen Gespräch über alles aufgeklärt was bei dieser Behandlung alles passieren kann... es war eine ganze Menge.... angefangen von einer Art "Sonnenbrand" über Blutveränderungen, Impotenz bis hin zum verlust des Augenlichtes war alles möglich... aber gut, wenn es zur Heilung beiträgt nehmen wir auch das in Kauf... Fabians antwort auf letztere Nebenwirkung... "Lieber Blind als Tod!" ... Auf seinem Rücken und im Nacken wurden Linien mit einem Edding gezeichnet, die wir zuhause auch nach dem Duschen wieder nachziehen mussten... diese Linien dienten auch dazu die richtigen Stellen zu Bestrahlen... Fabian nannte diese Linien Hubschrauberlandeplatz...

Da es seinem Blutbild und auch ihm selber nach der 4 wöchigen Pause recht gut ging, wollte er endlich mal wieder die Schule besuchen... es wurde ihm auch aus ärztlicher Sicht erlaubt... unter der Voraussetzung das er, wenn er merkt das es zuviel für ihn wird zuhause anruft und sich abholen läßt... dennoch hat er weiterhin Hausunterricht bekommen... Es war eine verdammt stressige Zeit aber er wollte es so... das hieß... morgens um 8 Uhr in der Klinik zur Bestrahlung sein, das ganze dauerte nicht länger als 10 - 15 Minuten, ab ins Taxi, zur Schule, von dort aus wieder ins Taxi zurück zur Klinik, wieder 10 - 15 Minuten um dann nach Hause zu fahren, endlich was warmes zu essen, Hausaufgaben machen und total erschlagen ins Bett zu fallen... jeden Tag den er so geschafft hatte war er stolz auf sich, mit Recht!!.... und wir natürlich auch, obwohl für uns die Sorge größer war, wie dieser kleine, ausgezerrte Körper das schaffen sollte...Fabian bis dahin auf knappe 33 kg bei einer größe von 148 cm... ich habe Fabian jeden Tag gefragt ob er die Schule nicht lieber noch eine Zeit ruhen lassen will, doch auf diese Diskusion ließ er sich gar nicht erst ein... 3 Wochen hat er diesen Stress durchgehalten.... dann kam er zu mir und sagte... "Mama ich kann nicht mehr, du hattest recht es ist zu viel." ... ich war glücklich über seine Einsicht und rief gleich seinen Lehrer an um ihm zu sagen das es für Fabian doch erst mal nicht zu bewältigen wäre... auch er war hörbar erleichtert darüber.... nicht das es ihm zuviel gewesen wäre, so schätze ich ihn nicht ein, doch seine Sorge um Fabian war doch recht groß... und somit seine Erleichterung über Fabians Endschluss um so größer... 3 weitere Wochen der Strahlentherapie folgten... alles ohne Nebenwirkungen... zusätzlich zu der Strahlentherapie gab es einmal in der Woche ambulant eine Chemogabe Vinchristin... diese wiederum bereiteten Fabian Gelenkschmerzen, teilweise so starke, das er nicht richtig laufen konnte weil seine Knie so schmerzten... sein Blutbild hielt sich in dieser Zeit recht gut... nachdem er die 6 Wochen hinter sich gebracht hatte, durfte er seine Maske behalten.... die hat er jetzt auf seinem Kleiderschrank im Zimmer stehen... jetzt war auch dieser Teil seiner Behandlung abgeschlossen und wir fingen an zu Hoffen das er es jetzt endlich geschafft hat... doch das folgende MRT sollte uns für diese Hoffnung bestrafen... noch immer saß an ihrer Stelle diese eine verdammte Metastase... die Strahlentherapie hatte sie also nicht zerstören können... Für Fabian hieß das leider nochmal Chemo... diesmal eine andere Zusammensetzung wieder stationäre Aufenthalte... aber ersteinmal kam auch etwas erfreuliches für uns alle dazwischen...

Fabian hatte sich über Herzenswünsche e.V. einen Wunsch erfüllen lassen...

Ein Wochenende mit der ganzen Familie im Dineyland Paris... Das erste mal in einem Flugzeug, das erste mal in einem anderen Land... Das war ein super schönes Erlebnis für uns alle. Vor allem aber für Fabian und Angelina. Es waren zwar zum Teil 3 stressige Tage, denn wenn man viel sehen wollte, musste man auch viel und lange laufen. Freitags sind wir am Mittag angekommen, sind dann mit dem Shuttlebus zum Hotel gefahren und haben nach kurzem aber herzlichem Empfang erst mal unser Zimmer aufgesucht und die Koffer abgestellt. Danach sind wir erst auf direktem Weg in den Park und haben schon mal die ersten eindrücke aufschnappen können... Samstag waren wir dann ganze 11 Stunden im Park und hatten immer noch nicht alles gesehen... in die Stuntshow sind wir leider gar nicht gekommen... aber auch so war es ein schöner und stressiger Tag. Sonntag morgen sind wir dann wieder in den Park... an diesem Tag haben wir dort gefrühstückt und auch zu Mittag gegessen... also da soll noch mal jemand sagen die französische Küche wäre toll... das fanden wir nun alle nicht...

Fabian und Angelina hatten vom Hotelpersonal jeder ein kleines Autogrammbüchlein bekommen, in dem sie sämtliche "Disneyfiguren" die uns über den Weg liefen unterschreiben ließen. Beide waren super glücklich so viele Unterschriften bekommen zu haben. Am Nachmittag ging dann unser Flieger wieder Richtung Heimat.

Eine Woche später ging dann wieder die Chemo los...  

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